Die Urologin Yvonne Dehner im Gespräch mit dem Kollegen Dr. Martin Löhr

Der Greenlight XPS-Laser mit 180 Watt

Mit dem grünen Licht des Greenlightlasers wird eine gutartige Vergrößerung der Prostata („benigne Prostatahyperplasie“, abgekürzt BPH) sehr schonend behandelt. Das grüne Laserlicht ist optimal auf die Absorptionsfähigkeit der Blutgefäße in der Prostata abgestimmt. So kann das überschüssige Gewebe leicht verdampft werden, und das umliegende Gewebe bleibt unverletzt.

Bundesweit Vorreiter bei der Behandlung mit dem "Grünen Laser"

Die gutartige Vergrößerung der Prostata bezeichnet man medizinisch als "benigne Prostatahyperplasie", abgekürzt BPH. In unserer Klinik behandeln wir eine solche Prostatavergrößerung medikamentös sowie mit Lasertherapie. Bei der Lasertherapie hat der Greenlightlaser, und hier vor allem der Greenlight-Power-Laser, die größte Bedeutung. Unsere Klinik für Prostata-Therapie Heidelberg gilt bundesweit als Vorreiter bei der Behandlungsmethode mit dem "Grünen Laser" und kann inzwischen Behandlungszahlen wie keine andere medizinische Einrichtung in Deutschland vorweisen.

Licht-Skalpell im Einsatz

Beim Greenlightlaser wird Licht einer Wellenlänge von 532 nm (Nanometer, Milliardstel Meter) verwendet. Das bringt den Vorteil, dass das grüne Licht optimal von roten Blutgefäßen und blutreichem Gewebe absorbiert wird. Diese Licht-Absorption führt zu einer plötzlichen, explosionsartigen Aufnahme von Energie und das bestrahlte Gewebe verdampft, ohne dass Blut austritt. Mediziner sprechen hier von der "Photoselektiven Vaporisation der Prostata".
So wird der Greenlightlaser zum hochpräzisen "Licht-Skalpell" in der Hand des Operateurs. Sofort nach dem unblutigen Verdampfen des Gewebes ist der Urin-Ablauf wieder frei, es entsteht ein kräftiger Harnstrahl, und die Harnblase kann wieder ungehindert entleert werden. Die Behandlung ist praktisch unblutig, und der Patient kann schon nach einem ein- bis zweitägigen stationären Aufenthalt die Klinik wieder verlassen.

Grünes Laserlicht
Der grüne Laserstrahl in der Hand des Chirurgen wird zum präzisen Instrument zur Behandlung der gutartigen Prostata-Vergrößerung.
Foto: M. Boeckh

Mehr Power mit 180 Watt

An der Heidelberger Klinik für Prostata-Therapie werden circa 150 bis 200 Patienten pro Jahr mit dem grünen Laser behandelt. Seit Anfang 2007 war in der Klinik für Prostata-Therapie der Greenlight-Power-Laser HPS (High Performance System) im Einsatz, ein Gerät der zweiten Generation, der Ende 2010 von dem noch stärkeren 180-Watt XPS-Laser abgelöst wurde. Einige hundert Patienten kamen bereits in den Genuss der neuen Technik.
Der optimierte Laser verfügt über eine Powerleistung von 180 Watt und kann noch mehr Gewebe aus der Prostata entfernen.

Der Patient profitiert davon gleich mehrfach:

  • Erstmals sind praktisch alle Prostata-Größen behandelbar, auch diejenigen, die aufgrund ihrer Größe bisher nur konventionell zu operieren waren - z. B. auch Größen deutlich über 100 Milliliter
  • Die Behandlungszeiten sind um mindestens 30 Prozent gesunken - ein großer Vorteil vor allem für die Patienten, bei denen die Narkosezeit so gering wie möglich gehalten werden muss.
  • Der 180-Watt-Strahl ist noch genauer einzusetzen, da er alternativ entweder koaguliert oder vaporisiert - d.h. man kann mit dem Gerät wahlweise schneiden und Blut stillen oder das Gewebe verdampfen lassen.

Warum ist der Greenlightlaser ein Durchbruch in der BPH-Behandlung?

Bei den meisten Behandlungsmethoden dringt die Energie tief in das Gewebe ein und verursacht damit Schwellungen und Ödembildung; die Energie des PVP-Lasers dringt dagegen nur sehr oberflächlich in die Prostata ein. Hierdurch werden stärkere, irritative Symptome vermieden und eine schnellere Erholung des Patienten ermöglicht.
Viele Therapien hinterlassen eine beträchtliche Menge an Gewebe und verursachen nur eine geringe Verkleinerung der Prostata. Daher kommt es oft nach relativ kurzer Zeit zum erneuten Auftreten der Symptome. Eine wichtige Eigenschaft des Greenlightlasers ist die sofortige, unblutige Verdampfung des Gewebes. Die Öffnung des Urinablaufs bewirkt einen kräftigen Harnstrahl, und die Harnblase kann wieder ungehindert entleert werden.

Die wichtigsten Merkmale des Greenlightlasers:

  • sofortiger Rückgang der Symptome
  • schnelle Erholung
  • lang andauernder Therapieerfolg
  • praktisch unblutig
  • Katheter nur für kurze Zeit erforderlich
  • keine Inkontinenz oder Impotenz
  • sichere und effektive Behandlung
  • noch raschere Wiederherstellung der Lebensqualität mit dem 180-Watt XPS-Laser
  • noch kürzere Aufenthaltszeit in der Klinik mit dem 180-Watt-Power-Laser
  • neue Behandlungsmöglichkeit für Prostata-Größen, die bisher nur konventionell operabel waren

Videosequenzen zur Behandlung mit dem Greenlight XPS-Laser

Häufig gestellte Fragen zum Thema Greenlightlaser

Wie wird die Greenlightlaser-Behandlung durchgeführt?

Eine schmale Laserfaser wird über ein endoskopisches System (Zystoskop) durch die Harnröhre an die vergrößerte Prostata herangeführt. Die Faser übermittelt die Laserenergie, die das Gewebe vollständig verdampft und führt damit zu Beseitigung des störenden Gewebes. Über das endoskopische System kann der Urologe den Vorgang sicher kontrollieren.

Ist für die Greenlightlaser-Behandlung ein Klinikaufenthalt erforderlich?

Auf Grund der minimalen Belastung kann mit einem sehr kurzen stationären Aufenthalt gerechnet werden; das sind kaum mehr als zwei bis drei Tage. Die eigentliche Behandlungsdauer hängt von der Prostata-Größe ab; kleinere Drüsen werden binnen 40 Minuten behandelt; bei größeren Drüsen kann die Behandlung auch drei Stunden dauern.

Ist die Greenlightlaser-Behandlung auch für Männer geeignet, die Blutverdünner nehmen?

Ja. Das Licht des Greenlightlasers ist optimal auf die Absorptionsfähigkeit der Blutgefäße abgestimmt. Die Gefäße verschließen unter der Bestrahlung sofort; damit werden stärkere Blutungen verhindert.

Werde ich Schmerzen bei der Behandlung haben?

Nein. Ein Anästhesist sorgt durch eine örtliche Betäubung kombiniert mit einer Sedierung dafür, dass keinerlei Schmerzen entstehen.

Werde ich einen Katheter tragen müssen?

Der Katheter wird unmittelbar nach der Behandlung gelegt und kann am Tag der Entlassung entfernt werden.

Werde ich Beschwerden nach der Behandlung haben?

Beschwerden sind kaum zu erwarten. Eine Studie der amerikanischen Mayo-Klinik zeigt, dass lediglich sechs Prozent der Patienten überhaupt Schmerzen beim Wasserlassen hatten. Diese waren aber nur gering und ließen sich mit herkömmlichen Mitteln sofort beseitigen.

Welche Risiken hat die Therapie?

Die Behandlung ist minimal invasiv. Damit sind alle operativen Risiken prinzipiell schon minimiert. Der behandelnde Arzt wird Ihnen im Gespräch sorgfältig die Zusammenhänge darstellen.

Wie schnell kann ich mit einem Erfolg rechnen?

Üblicherweise sollten Sie bereits 24 Stunden nach der Therapie einen kräftigen Harnstrahl haben und eine vollständige Beseitigung Ihrer Beschwerden spüren.

Wie schnell kann ich zur Arbeit zurückkehren?

Die meisten Patienten können Ihre übliche Betätigung innerhalb der nächsten Stunden und Tage wieder aufnehmen. Schwerere Belastungen wie Heben, Pressen und Tragen sollten Sie die ersten zwei Wochen nach der Behandlung unterlassen.

Muss ich mit einer Beeinträchtigung des Sexuallebens rechnen?

Nach der Therapie werden Sie vermutlich keine Veränderung Ihrer Erektion und Ihres Orgasmus bemerken. Viele Patienten berichten sogar über eine Verbesserung Ihres Sexuallebens.
Eine relativ kleine Anzahl von Patienten wird möglicherweise eine retrograde Ejakulation (trockenen Erguss) feststellen. Diese Störung ist durch die jetzt weite Öffnung des Blasenhalses bedingt, jedoch subjektiv gering belastend und medizinisch nicht bedeutend.

Wieviel Erfahrung hat die Klinik mit Greenlightlaser-Behandlungen?

An der Heidelberger Klinik für Prostata-Therapie werden circa 150 bis 200 Patienten pro Jahr mit dem grünen Laser behandelt – und das seit über 15 Jahren. Die Klinik gilt deutschlandweit als Vorreiter beim Greenlightlaser und kaum eine andere Einrichtung kann auf eine vergleichbare Zahl von Behandlungen verweisen.

Was kostet die Greenlightlaser-Behandlung?

Die Behandlung mit dem Laser beruht zwar auf jahrzehntelangen Erfahrungen mit der Laserbestrahlung bei BPH, doch ist der Greenlight XPS-Laser eine absolute Neuentwicklung. Die genauen Kosten werden nach Aufwand berechnet, wenn der Arzt Art und das Ausmaß der Erkrankung kennt. Die Kosten entsprechen in etwa denen einer üblichen Behandlung an einer Klinik. Selbstverständlich wird der Patient vor der Behandlung über die Kosten informiert. Viele Privatkassen und Beihilfestellen übernehmen die Kosten ganz oder anteilig.

Welches Unternehmen steht hinter der Entwicklung des Greenlight XPS-Lasers?

Das renommierte US-amerikanische Unternehmen American Medical Systems (AMS) in Minnesota/USA entwickelte den neuen XPS-Laser. AMS gehört inzwischen zum Medizintechnik-Konzern Boston Scientific.