(28.06.2024) Ein häufiges, aber gut lösbares Problem für Männer ist die gutartige Vergrößerung der Prostata, die Benigne Prostatahyperplasie (BPH). Man merkt es meist zuerst an den Beschwerden beim Wasserlassen. Die Blase drückt zu oft und immer genau dann, wenn es am wenigsten passt – im Konzertsaal, beim Fußballspiel oder beim gemütlichen Abendessen. Der häufige Harndrang lässt auch in der Nacht nicht nach, und an durchgehenden Schlaf ist oft nicht zu denken. Doch es gibt Abhilfe – ganz ohne Medikamente und mit einem sehr schonenden Eingriff.
Die Benigne Prostatahyperplasie (BPH), wie die Prostatavergrößerung in Fachkreisen genannt wird, kann zu einer fast unmerklichen Abschwächung des Harnstrahls bis hin zu deutlichen Blasenentleerungsstörungen mit resultierenden Blasen- und Nierenschäden führen. Leider werden diese Probleme oft zu spät erkannt. Zeitig behandelt sind die Beschwerden jedoch mittlerweile sehr gut und sehr schonend zu beheben, womit die gefürchteten Folgen in der Regel ausbleiben.
In unserer Klinik für Prostata-Therapie setzen wir unter anderem recht erfolgreich die sogenannte Rezūm-Therapie ein. Dabei arbeiten wir ausschließlich mit heißem Wasserdampf. Der Name Rezūm ist ein Kunstwort, das in den USA entstanden ist und sich [Resüm] ausspricht
Vergleichbar mit den anderen schonen Verfahren zur BPH-Behandlung, wie sie an unserer Klinik zum Einsatz kommen, wird auch beim Rezūm-Verfahren eine Sonde in die Harnröhre eingeführt. Der Patient wird dabei durch eine örtliche Betäubung sediert und merkt von der Behandlung kaum etwas.
Der Urologe kontrolliert den richtigen Sitz der Sonde in der Prostata mittels einer zystoskopischen Kamera. Aus der Spitze der Sonde schiebt er eine dünne Nadel, aus der mehrere kurze und wohl dosierte Dampfstöße entweichen. Jeder Dampfstoß dauert rund neun Sekunden. Der Wasserdampf hat dabei eine Temperatur von 103 °Celsius; im gewucherten Gewebe selbst wirkt er mit einer Temperatur von etwa 73 °Celsius. Der Wasserdampf verteilt sich zwischen den Gewebezellen und gibt dort seine Energie durch Wasserdampf-Kondensation ab.
Die im heißen Wasserdampf enthaltene Energie lässt das gewucherte Gewebe absterben. Diese Gewebezellen werden dann im Laufe der kommenden Wochen vom Körper allmählich abgebaut. Nach rund drei Wochen spürt der Patient schon eine deutliche Linderung seiner Beschwerden.
Der gesamte Prozess dauert erfahrungsgemäß etwa drei Monate. Nach dieser Zeit sollte sich der abgeschwächte Harnstrahl und der plötzlich einsetzende Harndrang gebessert haben. Die Behandlung selbst dauert nur zwischen 5 und 20 Minuten, ist sehr gut verträglich, und es gibt keinen operativen Schnitt. Eine zusätzliche Medikamentengabe ist nicht erforderlich. Darüber hinaus scheint die Behandlung keinen Einfluss auf die Erektionsfähigkeit des Patienten zu haben. In den Zulassungsstudien konnte gezeigt werden, dass nicht nur die Erektionsfähigkeit, sondern auch der vorwärtsgerichtet Samenerguss erhalten bleibt. Schon kurz nach der Behandlung kann der Patient zur alten Lebensqualität zurückkehren.
Sollte das Gewebe der Prostata wieder nachwachsen, was nicht selten der Fall ist, kann diese besonders schonende Rezūm-Behandlung jederzeit wiederholt werden.